Dieses ist der zweite Teil über ein Kaninchen in meinem Garten. Den ersten Teil kann man hier lesen.
Das Kaninchen hatte so nach und nach meinen gesamten Garten für sich erobert. Sogar der Schnee, der dieses Jahr bei uns sehr spärlich herunterkam, störte es nicht.
Oft sprang er fröhlich auf dem Rasen herum. Es machte mir Freude, ihn zu beobachten.
Oder er spielte mit der Katze fangen, die beiden tollten gern auf dem Rasen. Ich hatte nicht den Eindruck, dass das Kaninchen Angst vor der Katze hatte. Hier beobachten sie sich gerade, um dann gleich wieder loszulaufen.
 Aber meistens war er mit der Nahrungsaufnahme beschäftigt. Nichts war vor ihm sicher, ich hatte den Eindruck, dass ihm alles schmeckte.
Von meiner Petersilie hatte er nur die Stängel verschmäht,viele Blumenblätter sahen nun recht gekürzt aus, so wie diese Mohnblätter.
Aber dann sah ich einmal aus dem Fenster und traute meinen Augen nicht. Da saß er auf einer Blumenschale, um besser an einen anderen Topf zu gelangen.
Es schien ihm sehr gut zu schmecken. Ich versuchte, ihn zu verscheuchen, aber ich hatte das Gefühl, er meinte, ich wolle mit ihm spielen und trieb mich einige Male um den Sommerflieder. Wenn ich dann aufgab, saß er gleich wieder in diesem Blumentopf.
So sah diese Pflanze einmal aus!
Nachdem ich ihn dreimal verscheucht hatte, griff ich ihn kurzerhand am Nacken und setzte ihn auf meinen Arm. Das mochte er überhaupt nicht. Aber ich ließ ihn erst wieder runter, als ich ganz unten in meinem Garten angekommen war. Er zeigte mir seinen Unwillen, indem er beim Weglaufen die Hinterläufe hoch schmiss und verschwand im Unterholz.
Seitdem ist er beleidigt und verschwindet, wenn ich mich ihm nähere.
Ich bin gespannt, wie es sich weiter entwickelt. Vielleicht bleibt er ganz meinem Garten fern, vielleicht kommt er mich trotzdem noch besuchen und vielleicht darf ich ihn auch wieder streicheln.
Ich weiß es nicht, ich weiß ja noch nicht einmal, was mir am liebsten wäre.
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